Immer wieder werde ich gefragt, wie mit der Kindertagespflege mehr Einkünfte erzielt werden kann. Es gibt in der klassischen Kindertagespflege nur drei Stellgrößen, um die Einnahmen zu erhöhen und eine der Stellgrößen ist nicht überall möglich.
Wie kannst Du Deine Einnahmen erhöhen?
1. Auslastung pro Stunde
Die erste Stellgröße liegt darin, die Betreuungszeiten voll auszulasten. Das soll heißen, dass Du in den Zeiten, in denen Du Betreuung anbieten willst, möglichst viele Kinder (bis zu 5 zeitgleich) betreust. Also z.B. 5 Kinder von 7 – 14 Uhr und das jeden Tag. Wie oft höre ich von Betreuungsverträgen, die einem Flickenteppich ähneln (Kind 1 von 7 – 12:15 Uhr aber nur Di und Do, Kind 2 von 7:30 – 15:00 Uhr und das jeden Tag die Woche usw.). Mit solch einem Flickenteppich kommst Du finanziell auf keinen grünen Zweig.
2. Betreuungszeiten ausweiten
Die zweite Stellgröße liegt in der Ausweitung der Betreuungszeiten – eventuell auch außergewöhnliche Betreuungszeiten am Abend, früh am Morgen oder am Wochenende. Gerade für Eltern, die in Schicht arbeiten, kann das eine hilfreiche Möglichkeit darstellen. Die Betreuungszeiten sollten natürlich immer in Dein aktuelle und persönliches Lebenskonzept passen.
3. Zuzahlungen durch die Eltern
Eine dritte Möglichkeit liegt in der Berechnung von Zusatzzahlungen durch die Eltern. Das ist in manchen Regionen seitens des Jugendamtes nicht gern gesehen (was Dich nicht davon abhalten sollte, darüber mal nachzudenken) bzw. schlicht verboten (hier ist Lobbyarbeit und ggf. eine rechtliche Prüfung sinnvoll, da Du selbständig bist, und Deine Preise somit eigenverantwortlich kalkulieren kannst = Berufsfreiheit). Wenn ich gefragt werde, welche Zuzahlung sinnvoll ist gebe ich zu bedenken, dass Angebot und Nachfrage den Preis definiert und jeder achtsam sein sollte, was der Markt so hergibt.
4. ergänzende Angebote
Und dann gibt es noch ganz andere Möglichkeiten, im Rahmen der Kindertagespflege Geld zu verdienen. Hast Du schon mal überlegt, Deine Kompetenzen in Form eines Online-Angebots zur Verfügung zu stellen? Oder ergänzende Angebote für die Eltern zu entwickeln? Jahrbücher, Fotobücher, Erziehungstipps o.ä. können zu einem attraktiven Angebot für die Eltern zusammengefasst werden. Wichtig bei allen Ideen: niemals vergessen, dass Du Unternehmerin bist und eine professionelle Dienstleistung anbietest. Du kannst Deine Fähigkeiten auch anderen Tagespflegepersonen anbieten: hast Du ein Händchen für Social Media oder die Administration? Andere Tagespflegepersonen suchen vielleicht jemanden, der bestimmte Arbeiten übernimmt und da kannst Du als Dienstleister auftreten. Aber bitte aufpassen: diese Einkünfte unterliegen der Umsatzsteuerpflicht (außer, es wird die Kleinunternehmerregelung in Anspruch genommen). Am besten sprichst Du das mit Deinem Steuerberater durch.
Fazit
Also: willst Du mehr aus Deiner Kindertagespflege herausholen, dann finde keine Ausreden (ja, aber…), sondern probiere es einfach mal aus. Weiteren Input bekommst Du bei uns, der Akademie für Kindertagespflege.
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