5 Schritte zum guten Flyer

Flyer hier, Flyer dort – Wege aus dem Flyer-Dschungel

Immer wieder finde ich Flyer von Dienstleistern (ja, auch von Tagesmüttern), bei denen ich nicht weiß, warum diese überhaupt gedruckt wurden. Die sind so nichtssagend und langweilig. Vor allem kann ich nicht erkennen, was der Sinn hinter diesem Flyer war und warum ich den mitnehmen soll.

Kennst Du das auch, dass Du einen Flyer aus Höflichkeit mitnimmst und zuhause wird er sofort entsorgt? Wie schade ist die Zeit, die in diesen Flyer gesteckt wurde, wie schade um das Geld, dass es gekostet hat, diesen Flyer zu drucken – einfach nur für die P-Ablage (AdR: Papierkorb)?

Damit das mit Deinem Flyer nicht passiert, habe ich Dir die wichtigsten Punkte eines erfolgreichen Flyers zusammengestellt:

1. Inhalt

Wer soll den Flyer lesen, wer ist Deine Zielgruppe?

Deine Zielgruppe ist normalerweise die Eltern, manchmal aber auch Unternehmen (wenn Du die aktiv ansprechen möchtest). Für beide Zielgruppen brauchst Du verschiedene Flyer. Fokussiere Dich auf Deine Kernzielgruppe (die Eltern) und Dein Kernangebot (Betreuung, Förderung, Erziehung).

Was wollen die Eltern/die Leser Deines Flyers?

Versetze Dich in die Lage der Eltern und überlege, welche Fragen sie beantwortet haben wollen auf dem Flyer. Welche Fragen stellen sich die Eltern? In der Regel wollen Eltern folgendes wissen:

  • Was genau wird angeboten – ist das was für mich?
  • Welches Problem kann ich damit lösen?
  • Wie profitiere ich von dem Angebot?
  • Wer bietet hier etwas an – kann ich dem Anbieter vertrauen?

Sprich den Kunden, d.h. die Eltern direkt an und beantworte die Fragen, die die Eltern haben. Versuche auch die Sprache der Eltern zu nutzen und keine Fachsprache (z.B. sprechen Eltern oft von einer Tagesmutter und nicht von der Kindertagespflege).

Was willst Du von den Lesern?

Mit Deinem Flyer willst Du ja etwas erreichen (ansonsten musst Du keinen Flyer machen). Überlege Dir konkret, was der Flyer-Leser tun soll, was sein nächster Schritt sein soll und dann formuliere dies auch direkt:

  • Besuch der Website: Web-Adresse prominent in den Vordergrund stellen
  • Anruf bei Dir: Deine Telefonnummer sollte groß und deutlich auf allen Seiten erscheinen
  • Dich besuchen z.B. beim Tag der offenen Tür: mithilfe eines Anfahrts- und Lageplans wird klar, wo sie Dich finden
  • Weiterempfehlung: Aufforderung zur Weitergabe auf allen Seiten erwähnen.

Was bietest Du genau an?

Erstelle eine Liste, was Du mit den Kindern alles machen wirst, wie Dein pädagogisches Konzept im Tagesablauf umgesetzt wird und welche zusätzlichen Angebote Du den Eltern bieten möchtest.

Wichtig ist: in der Kürze liegt die Würze, d.h. nicht alles, was Du anbieten wirst ist für den Leser (die Eltern) relevant und wichtig. Setze die Schwerpunkte nach Deinen persönlichen Wertvorstellungen und dann wirst Du genau die Eltern bekommen, die ähnliche Vorstellungen haben.

2. Form

Ein extrem textlastiger Flyer wird kaum bis ins kleinste Detail gelesen. Interessierte Eltern haben häufig nur wenig Zeit, wenn sie einen Flyer in die Hände bekommen und daher solltest Du auf eine gute Lesbarkeit achten.

Zwischenüberschriften, hervorheben von Schlagworten, Formulierung in Frageform oder auch Aufzählungen dienen einer schnellen Auffassung von den Dir wichtigen Fakten.

Immer noch übliche Faltflyer (Leporello-Flyer) sind häufig mit viel zu viel Text gestaltet. Dieser Text wird nicht gelesen und wenn doch, haben die Leser keine Fragen mehr und rufen Dich nicht mehr an.

Ein Flyer im Kartenformat (Din Lang), bedruckt auf der Vorder- und Rückseite, ist ein guter Begleiter, den Du auch anstatt einer Visitenkarte nutzen kannst.

3. Bilder

Deine Dienstleistung hat sehr viel mit Vertrauen zu tun und dieses Vertrauen wird am einfachsten durch Bilder geschaffen – der nächste Schritt ist dann das persönliche Gespräch und da soll der Flyer dann auch hinführen. Deine Dienstleistung bist DU – nicht Deine Qualifikation, nicht Deine Räume, nicht Dein pädagogisches Konzept, sondern DU. Deshalb muss Dein Bild mit auf den Flyer – die Eltern wollen wissen, mit wem sie es zu tun haben.

Dieses Bild muss professionell sein (Deine Dienstleistung ist es ja auch) und aus dem Grund ist es wichtig, dass Du da mit einem Fotografen zusammenarbeitest. Freizeitbilder oder verwackelte und unscharfe Bilder tragen nicht zu einer Vertrauensbildung bei, sondern erzielen eher den gegenteiligen Effekt.

Mach Dir einfach mal eine Liste an Motiven, die Du brauchst (für die verschiedenen Formate Flyer, Website, Profilbilder) und dann buche Dir einen Fotografen für diese Motive (oder Du hast jemand im Freundeskreis, der/die wirklich gut fotografiert und auch die Bilder gut bearbeiten kann). Dann hast Du ein Bilderpool, aus dem Du für alle Belange etwas passendes findest.

4. Druck

Du glaubst gar nicht, wie viele Flyer am heimischen Drucker ausgedruckt werden. Diese Flyer sind dann eher Faltblätter und sehen eher hobbymäßig aus. Es gibt viele Online-Druckereien, die für kleines Geld gute Leistung liefern. Schau einfach mal im Netz und Du wirst überrascht sein, dass die Kosten wirklich im Rahmen liegen.

Achte auf ein gutes Papier mit dem passenden Gewicht (130 Gramm ist z.B. für Postkartendruck geeignet, 90 Gramm für Faltflyer). Glanz oder matt ist Geschmackssache, ich selbst bevorzuge den matten Druck (dann gibt es bei Licht keine Spiegelungen). Beim Format landen meine Kunden häufig im Din Lang-Format – das kann waagrecht oder senkrecht bedruckt werden. Sondergrößen wie quadratisch wird teurer und vor allem wenn die Flyer auch mal verschickt werden sollen, wird das Porto höher (wegen dem Sonderformat).

5. Verteilung

Jetzt hast Du gute Flyer und was machst Du nun damit? Deine Zielgruppe sollte von Dir erfahren und wissen, dass Du machst. Frage Dich, wo sich Deine Zielgruppe – also Eltern mit Kindern unter drei Jahren – tummelt und verteile dort Deine Flyer. Hier eine kleine Checkliste zum Abhaken:

  • Apotheke
  • Kinderarzt
  • Frauenarzt
  • Hebammen
  • Kinderspielgruppen
  • Kinderturnen
  • Kleidersachenflohmarkt
  • Bäcker
  • Metzger
  • Supermarkt
  • Schwimmbad
  • Bücherei
  • Buchhandel
  • Hofläden
  • Bioläden
  • Kindergärten
  • Kirchengemeinde/Gemeindehaus
  • Stadtverwaltung
  • An einem Kasten vor Deinem Haus (Achtung: ggf. Genehmigung einholen)
  • Unternehmen in der Umgebung
  • Krankenversicherungen
  • Kinderkleiderboutique
  • Vereinen
  • ….

Planung ist alles und deshalb hier nochmal alle Schritte zusammengefasst:

1. Inhalt: Wer ist Deine Zielgruppe? Was will Deine Zielgruppe? Was willst Du von Deiner Zielgruppe? Was bietest Du konkret an?
2. Form: Welches Format? Lesbarkeit gegeben?
3. Bilder: Motive definiert? Für welche Zwecke brauchst Du Fotos? Hast Du einen Fotografen?
4. Druck: Online-Druckerei rausgesucht? Qualität definiert?
5. Verteilung: Liste erstellt, wo der Flyer alles hin soll? Sichergestellt, dass diese “Verteilstationen” regelmäßig neue Flyer bekommen?

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Du hast noch Fragen oder Anregungen zu diesem Thema? Dann schreib uns einen Kommentar oder eine Mail und lass uns gemeinsam weitere Ideen entwickeln.

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2 Kommentare. Hinterlasse eine Antwort

  • Estefania Garosz
    17. Dezember 2019 07:51

    Ich stimme Ihnen zu, dass man je nach Zielgruppe verschiedene Flyer benötigt. Ein Design für die Eltern und eines für deren Kinder wäre an sich zielführend. Diese könnte man in einer Druckerei für Flyer produzieren.

    Antworten
  • Ronja Oden
    18. Juni 2020 15:05

    Danke für den Tipp, dass ich mich immer Fragen sollte, was meine Zielgruppe also die Leser meines Flyers will. Außerdem sollte ich vor Beauftragung des Drucker Service wissen, was ich vermitteln will. Wie cool, dass ein Flyer im Kartenformat, bedruckt auf der Vorder- und Rückseite, ein guter Begleiter ist, den ich auch anstatt einer Visitenkarte nutzen kann.

    Antworten

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