Ich gebe ehrlich zu
– das mit der Ordnung ist mir nicht in die Wege gelegt worden. Meine Schwester und ich hatten bis zu meinem 12 Lebensjahr ein gemeinsames Zimmer und sie wollte immer einen Vorhang quer durchs Zimmer, damit sie meine Unordnung nicht sehen muss.
Heute weiß ich, dass man das als kreatives Chaos bezeichnet – meine Mutter war da ganz anderer Meinung.
Was ich damit sagen will: ich musst mir meine Ordnung und Struktur mühsam erarbeiten und habe dabei vieles ausprobiert. Von Haus aus finde ich Ordnung schon schön, aber diese durchzuhalten ist nicht immer einfach. Damit es nicht gar so schlimm wird, habe ich mir einige Helferlein antrainiert.
Lass Dich einfach inspirieren:
Ordnung für Tagesmütter – meine 5 ultimativen Tipps
1. Alles hat seinen Platz
Unordnung beginnt, wenn Du Dinge in die Hand nimmst und nicht weißt, wo diese hingehören. Somit werden sie erstmal „irgendwo“ geparkt. Gerne werden für diese „Parkplätze“ horizontale Flächen genommen: der Esstisch, das Sideboard, die Arbeitsfläche in der Küche, der Schreibtisch, das Ordnerregal, das Bett, das Sofa, der Hocker, der Besprechungstisch… Du siehst, ich bin da sehr kreativ, wo man überall Dinge (und Papiere) parken kann.
Mach Dir einmal die Mühe und überlege Dir einen festen Platz für alles. Dieser Platz sollte dann allen Haushaltsmitgliedern bekannt sein und mit der Zeit (ich gebe zu, Zeit ist ein dehnbarer Begriff), nutzen auch die anderen Personen um Dich rum diese Plätze.
Kleines Beispiel gefällig?
- Meine Rechnungen kommen in ein Fach an der Wand – bis zum Freitag, dann werden alle Rechnungen bezahlt (egal, ob sie schon fällig sind oder nicht, Freitag ist Zahltag).
- Stiften kommen immer ein einen Stifteköcher (klingt voll gut – ist aber nur eine alte Kaffeetasse), der immer an der gleichen Stelle steht (bei uns im Sideboard hinter der Schranktür).
- Schlüssel kommen an eine Hakenleiste (bei uns ist das eine umfangreiche Sammlung von diversen Schlüsselbändern) und zwar immer sofort, wenn das Haus betreten wird.
- Jegliches Büromaterial zu Hause (Tacker, Locher, Druckerpapier, Schere, Klebeband) hat eine Schublade bei uns im Sideboard – dort können dann alle zugreifen und ich bin nicht mehr die Auskunftei vom Dienst.
Du merkst schon, das hat auch damit zu tun, dass ich nicht gerne suche 😉
2. Ausmisten – und zwar regelmäßig
Spätestens beim Saisonwechsel wird gnadenlos aussortiert. Alles, was ich in der Saison nicht anhatte, wird aussortiert. Manchmal tatsächlich in die Tonne, meistens in die Altkleidersammlung. In einigen Fällen mache ich mir auch die Arbeit und verkaufe es online (das habe ich jedoch sehr reduziert).
Anders sieht es mit Dingen aus: hier kommt es schon öfter vor, dass ich bei Ebay Kleinanzeigen gefunden werde. Das erwirtschaftete Geld kommt dann in ein Glas für Familienaktivitäten. Die letzte gesparte Summe hat meinem Sohn ein Auto beschert. Da bewahrheitet sich, dass Kleinvieh auch Mist macht.
3. Kommt was Neues, geht was Altes
Immer wenn wir uns etwas Neues kaufen, muss etwas Altes aus dem Haushalt verschwinden. Das kann echt hart werden, wenn die Meinungen über etwas dringend notwendiges auseinander gehen. Da ist echt Verhandlungsgeschickt gefragt.
4. Sich eine „Huch-Schublade“ gönnen
Kennst Du das auch – so klassische Hotspots der Unordnung? Wir in der Familie nennen solche Hotspots „Huch-Schublade“ oder auch, wenn es etwas mehr wird das „Huch-Zimmer“.
Was ist das genau? Naja, Du machst eine Schublade auf und es entlockt Dir ein überraschtes „Huch“ bevor Du die Schublade ganz schnell wieder zumachst. Oder Du öffnest eine Zimmertür und gehst mit einem „Huch“ rückwärts wieder raus (häufig sind das nicht genutzte Gästezimmer oder ein Hobby-Raum – ganz oft die Abstellkammer).
Warum ist so ein „Huch“-Bereich wichtig? Gerade für so kreative Chaoten wie mich (und vielleicht auch Dich, sonst würdest Du gar nicht mehr weiterlesen) hilft es, nicht überall Ordnung halten zu müssen. Man muss sich auch was gönnen können.
5. Eins nach dem anderen
Rom ist auch nicht an einem Tag erbaut worden und die typischen Vorsätze: jetzt miste ich den Keller aus werden häufig nach der ersten halben Stunde über Board geworfen.
Wie geht es besser? Nimm Dir kleine Einheiten vor, die Du gut in 10 – 15 Minuten schaffen kannst: eine Schublade, ein Regalfach, einen Küchenschrank, nur die Socken, einen Ordner. Durch die kleinen Einheiten kommst Du ins Tun und häufig wird aus den 10 – 15 Minuten gleich viel mehr. Setzte Sich nicht unter Druck, die Unordnung ist auch nicht an einem Tag gekommen 😉
Noch auf ein Wort: Erlaube Dir, Dinge wegzuwerfen
Gerade in der heutigen Zeit der Nachhaltigkeit wird wegwerfen nicht immer so positiv betrachtet. Ja, wenn man ganzheitlich an diese Themen ran geht, kann ich das wirklich nachvollziehen. Aber wo fängt denn das Problem an? Beim Wegwerfen von noch „guten“ Dingen oder schon beim Einkaufen von Schnäppchen, die kein Mensch braucht (aber so toll beworben werden).
Vielleicht hilft es Dir beim Shoppen an den Tipp 3 zu denken. Damit überprüfst Du genau, ob Du das gewünschte wirklich brauchst und ob Du es genau jetzt brauchst. Manchmal hilft es, etwas mit dem Kauf zu warten, weiter zu sparen und dann mit mehr Qualität zu kaufen. Etwas hochpreisiges verliert weniger schnell den Wert für Dich und trägt somit für mehr Nachhaltigkeit bei.
Worauf wartest Du noch?
Fang mit der nächstgelegenen Schublade an und genieße es, wenn Du danach einen Blick hineinwirfst. Schaffe nicht nur bei Dir privat Struktur, sondern nutze auch die Ordnung für Deine Tätigkeit als Tagesmutter.
Viel Spaß und bis dahin Deine Gabriele – die Tagesmütterheldin.
PS: Funfakt
Meine Kinder haben mir vor ein paar Jahren ein Buch geschenkt, in welchem Kunstwerke sortiert werden. Alle Bestandteile des Kunstwerks wurden fein säuberlich nach Größe und Farbe sortiert – von einem Picasso blieb dann nicht wirklich viel übrig.
Ob ich es mit Ordnung und Struktur übertreibe????
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